Mainschleifenbahn auf der Zielgeraden?

Dr. Wolfgang Schramm, Bürgermeister Heiko Bäuerlein, Landtagskandidatin Eva-Maria Weimann, MdL Volkmar Halbleib, MdB Markus Hümpfer und Landtagskandidat Alexander Kolbow
Fotos SPD Volkach - MS

Dank an den Förderverein Mainschleifenbahn

Von Beginn an unterstützt die Volkacher SPD den Förderverein Mainschleifenbahn in seinen Bemühungen, eine Schienenanbindung nach Würzburg zu verwirklichen.

Am Sonntag, 7. Mai 2023 wollten wir diesem Vorhaben weitere Schubkraft verleihen. Gemeinsam mit unserem Bundestagsabgeordneten Markus Hümpfer, unserer Landtagskandidatin Eva-Maria Weimann, dem Würzburger Landtagskandidaten Alexander Kolbow und Dr. Wolfgang Schramm, Förderverein Mainschleifenbahn sind wir von Seligenstadt nach Volkach gefahren.

Hier gab unser ehemaliger Bundestagsabgeordneter Frank Hofmann einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Mainschleifenbahn und betonte vor allem das große ehrenamtliche Engagement der Bahnfreunde seit über 30 Jahren.

MdL Volkmar Halbleib skizzierte den augenblicklichen Stand der Dinge. Als stetiger Ansprechpartner im Landtag in Sachen Mainschleifenbahn erhielt er ein Dankeschön von Wolfgang Schramm.

Die Anwesenheit unseres Bürgermeisters Heiko Bäuerlein machte deutlich, dass auch die Stadt Volkach voll hinter dem Projekt Mainschleifenbahn steht.

Die Aussichten sind gut, dass diese Vision Wirklichkeit wird. Unsere Veranstaltung soll ein weiteres positives Signal setzen.

Nachfolgend der Rückblick auf die Arbeit des Fördervereins von Frank Hofmann

Ich möchte in den nächsten Minuten einen Blick zurück auf die fast 30jährige Arbeit der Freunde der Mainschleifenbahn geben.

Der Verein soll wissen, was er erreicht hat und die Bürgerinnen und Bürger sollen erfahren, was dieser Verein für unsere Zukunft getan hat.

Auf diesen Gleisen fährt seit 20 Jahren die Mainschleifenbahn. Jahre zuvor wollte die Bahn die Gleise von Volkach nach Seligenstadt abbauen.

1994 hat sich eine Interessengemeinschaft Mainschleifenbahn (MSB) gegründet, die diesen Gleisrückbau verhindern wollte.

Aus der Interessengemeinschaft wurde am 1.2.1999 ein Förderverein MSB und 2 Jahre später wurde eine Betriebsgesellschaft Mainschleifenbahn - BGM - ins Leben gerufen.

Das 1. Ziel „Verhinderung des Gleisabbaus“ war bereits nach einem Jahr erreicht. Jetzt ging es darum, die Bahnstrecke nach Seligenstadt wieder zum Leben zu erwecken.

Aus damaliger Sicht ein Mammutunternehmen.

Die anfänglich vorhandene Skepsis der Bürgerinnen und Bürger war groß. War es vielleicht bloß eine verrückte Idee einiger Eisenbahnfreunde, die lediglich Lokführer spielen wollten?

Nein!

Ernstzunehmende Persönlichkeiten von der Mainschleife, aus Unterfranken, ja aus ganz Bayern stellten sich an vorderster Front in den Dienst der Sache.

Da waren die 3 Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft Mainschleifenbahn:

Dr. Wolfgang Schramm, der schon von Anfang an stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins war - ein Medienprofi. Wer Journalisten mit unterschiedlicher Ausbildung, unterschiedlichen Lebensentwürfen, die selbstbewußt Kommentare, Reportagen und Berichte verfassen, führen kann, kann auch die vielen ehrenamtlichen Helfer unter dem gemeinsamen Ziel Mainschleifenbahn vereinen. Fast 30 Jahre ist Dr. Schramm fest verwoben mit der Mainschleifenbahn. Ein Glücksfall für die Mainschleifenbahn, ein Glücksfall für die Region an der Mainschleife und ein wandelndes Lexikon der 30jährigen Geschichte Mainschleifenbahn.

Klaus Hart, Kaufmann und Verleger aus Volkach, der immer die Finanzen im Blick hatte und hat. Ein erfolgreicher Kaufmann und Verleger hat bei den Banken ein guten Stand, wenn es um Investitionen geht. Klaus Hart hat seinen guten Ruf als Kaufmann in den Dienst der Mainschleifenbahn gestellt.

Thomas Benz aus Gramschatz, ein kommunaler Beamter und Eisenbahnfan, der weiß, wie Verwaltung und Kommunen ticken und wie man damit umzugehen hat.

Zu diesen 3 Musketieren gesellte sich seit 2010 Dr. Christian Oßwald,als Vorsitzender des Fördervereins. Für Juristen ist das Satzungsrecht tägliches Brot und besonders wichtig für bedeutsame juristische Fragen eines besonderen, nichts alltäglichen Vereins. Das meistert Dr. Oßwald nun seit 13. Jahren.

Dazu gesellten sich zwei Eisenbahnbetriebsleiter, ehemalige höhere Beamte im Technischen Dienst bei der Deutschen Bundesbahn, „ohne die wir nie hätten fahren können“ (Zitat Dr. Wolfgang Schramm) - Rüdiger Kuhn aus Schwanstetten und Werner Krätz aus München. Zur Aufrechterhaltung des normalen Betriebs der Tourismusbahn mussten viele Profi- und AmateureisenbahnerInnen Hand in Hand arbeiten, Gleisbauer, Fahrkartenverkäufer, Landschaftspfleger, BuchhalterInnen usw.

Das Zusammenspiel aller Enthusiasten und ihrer Familien machte die Mainschleifenbahn zu einem Tourismusmagnet in den Sommermonaten.

Am 13. September 2003 wurde die runderneuerte Mainschleifenbahn als Tourismusbahn wiedereröffnet, Die Landtagsabgeordneten Karin Radermacher und Franz Brosch sowie Waldemar Sperling als Symbolfigur des Volkacher Ratsherrn gaben die Strecke frei und durchschnitten das Band.

Ja, an solch einem Tag entstehen schönen Bilder. Aber zuvor ist viel Schweiß geflossen. Nein, nicht von den MdLs und dem Volkacher Ratsherrn. Die gesamte Gleisstrecke musste nach jahrelangem Wildwuchs wieder funktionstüchtig hergerichtet werden. 10 km Strecke wurde 8 bis 9 Jahre der Natur überlassen. Da wurde jede Hand der Mitglieder des Fördervereins gebraucht. Und am Ende stand die Betriebsgenehmigung bis 2052, die alle 2 Jahre überprüft wird. Bisher sind keine Beschwerden und Schwierigkeiten aufgetaucht.

Ich frage mich, weshalb heute die Gleisstrecke völlig neun gestaltet werden soll oder muss. Mir ist das als Laie schleierhaft. Seit etwa 100 Jahren ist das Gleis da und wurde durch die Benutzung immer stärker verdichtet. Wer das jetzt neu machen will, wird nie eine bessere Verdichtung erzielen, sondern nur die Kosten in die Höhe treiben.

Finanzen

Jedem von uns ist wohl klar, dass es nicht genügt, wenn man mit einer Unterschrift sich für eine Bahn an der Mainschleife ausspricht. Wer etwas bewirken will, braucht Geld.

Wer also hat finanziell geholfen?

Der Stadtrat von Volkach, die Bürgermeister standen von Anfang an hinter der Idee und es gibt eine regelmäßige jährliche Unterstützung (6000 €). Eine Quasi-Anschubfinanzierung erhielt man 2002 von Bayerischen Staat und dem Landkreis KT einmalig in Höhe von jeweils 250.000 €.

17 Jahre später gab es noch einmal knapp 100.000 € von der Stadt Volkach und der Landkreis KT zur Substanzerhaltung und Fahrsicherheit (Stopfmaschine, Arbeitsfahrzeug, Bagger und diverse Zusatzgeräte). Den großen Rest musste der Verein selbst aufbringen durch den Fahrbetrieb und die Fahrkartenverkäufe und der ehrenamtliche Einsatz keine Kosten verursacht.

Auf eines gilt es noch aufmerksam zu machen. Es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen ÖPNV und SPNV.

Für den ÖPNV gilt: die Busse zahlen keine Gebühr für Straßen und die Haltestellen

Für den SPNV gilt: wer auf der Schiene fährt, zahlt dem Betreiber MIG Trassengebühr in Höhe von 4,50 - 5 € und eine Stationsgebühr pro Halt in Höhe von 2 €.

Aus dem SPNV kann die MIG jährlich etwa mit 350.000 € an Einnahmen rechnen.

(24 Stunden multipliziert mit 5 und einer Strecke von 10 km = 1000 € pro Tag, multipliziert mit 365 Tagen = 365.000 €) - Diese Gelder kommen letztlich aus der Mineralölsteuer (Regionalisierungsmittel in Händen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft)

Bei einer Investition von 20 Millionen kann man mit 90% Zuschuss vom Bund rechnen (GVFG-Mittel). Wir stehen da bereits mit unserem Eisenbahnexperten in der SPD-Fraktion, Bernd Rützel, in Verbindung.

Es bleiben also 2 Millionen an Finanzierung durch die MIG und die Zwischenfinanzierung. Innerhalb von 6 Jahren könnte sich die Investition der MIG amortisieren.

Würde man die Chance mit den Gleisen nicht ergreifen, sondern alles beim ÖPNV belassen, blieben alle Kosten bei den Kommunen und den Landkreisen KT und Wü hängen. Das kann doch für unsere Bürger in den Landkreisen KT, Wü und SW nicht die Alternative sein.

Für mich steht fest: das Geld für die Mainschleifenbahn ist gut investiertes Kapital.

Wir erreichen eine Verbesserung des Klimas, was gerade für die Kessellage von Würzburg von entscheidender Bedeutung ist.

Berufspendler können ihr Auto in der Garage lassen,

Straßen werden weniger benutzt

Die Stadt braucht nicht für teuere Parkplätze und Parkhäuser zu sorgen.

Würzburg gewinnt durch die Mainschleifenbahn als Einkaufsstadt an Attraktivität.

Wie geht es weiter?

Heute stehen wir kurz vor der Verwirklichung einer regelmäßigen Eisenbahnverbindung von Volkach nach Würzburg und zurück.

Über einen Punkt muss man sich noch Klarheit verschaffen: der Übergang der Strecke von der Betriebsgesellschaft Mainschleifenbahn und dem Förderverein auf die Mainschleifenbahn-Infrastrukturgesellschaft (MIG) muss noch kaufmännisch abgewickelt werden. Dazu müssen noch einige Steine aus dem Weg geräumt werden. Aber die Entwicklung in den letzten Wochen und Monaten haben gezeigt, dass auf allen Seiten Bereitschaft besteht, man gegenseitiges Verständnis aufbringt und Zugeständnisse machbar sind.

Unser Dank gilt jenen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten um die Zukunft ihrer Heimat gekümmert haben und mit Weitblick und Einfühlungsvermögen sich gegen engstirnige Menschen durchgesetzt haben.

Unser Dank gilt denjenigen, die nie aufgegeben haben.

Wir stehen gerne für weitere Unterstützung und Beratung zur Verfügung.

Heute stehen unsere Abgeordneten Markus Hümpfer und Volkmar Halbleib zur Verfügung. Gerade in Volkmar Halbleib hatten sie seit Jahren einen zuverlässigen Mitstreiter für ihre Anliegen. Unsere Landtagskandidatin Eva Maria Weinmann für den Bereich KT und Alexander Kolbow für die Stadt Wü sind ebenfalls sehr vertraut mit der Thematik und wertvolle Ansprechpartner. Unser Kreisvorsitzender und Bezirkstagskandidat Dr. Jürgen Kößler und unsere Volkacher Stadträte Barbara Nikola-Bier und Dr. Julian Eibicht stehen ebenso zur Verfügung wie der frühere Stadtrat und Ortssprecher von Krautheim, Dieter Söllner